Zusätzliche Filtrationsstufen: Notwendigkeit oder Übertreibung?
Verständnis der Rolle von Mineralien im Wasser
Re-Mineralisierung: Eine Frage der Notwendigkeit
Die Bedeutung von Sedimentfiltern
Die Kontroverse um Sedimentfilter mit Silberionen
Feinheiten der Aktivkohlefiltration: Granulat vs. Block
Fazit
Wie viele Filtrationsstufen benötigt eine Umkehrosmoseanlage?
Erfahren Sie die maximalen Filtrationsstufen einer Umkehrosmoseanlage und welche Tricks Hersteller für deren Verkauf nutzen.
Die Welt der Wasseraufbereitung kann für den Laien oft komplex und verwirrend erscheinen, insbesondere wenn es um fortschrittliche Technologien wie die Umkehrosmose geht. Diese Methode zur Wasseraufbereitung ist für ihre Effizienz bei der Entfernung von Kontaminationen bekannt und wird sowohl in Haushalten als auch in Industrien geschätzt. Doch wie viele Filtrationsstufen sind wirklich notwendig, um die gewünschte Wasserqualität zu erreichen?
Die wichtigsten Komponenten einer Umkehrosmoseanlage
Im Kern benötigt eine Umkehrosmoseanlage drei Hauptfiltrationsstufen: eine Vorfiltration, die Umkehrosmosemembran selbst und eine Nachfiltration. Die Vorfiltration erfolgt typischerweise durch einen 5-Mikrometer-Sedimentfilter, der effektiv größere Partikel und Schwebstoffe aus dem Wasser entfernt. Dieser Schritt ist entscheidend, um die empfindliche Umkehrosmosemembran vor Beschädigungen zu schützen und ihre Lebensdauer zu verlängern.
Die Umkehrosmosemembran ist das Herzstück der Anlage und verantwortlich für die Trennung von sauberem Wasser und den darin gelösten Verunreinigungen. Durch Anwendung von Druck wird das Wasser durch die semipermeable Membran gepresst, während die meisten Schadstoffe und Unreinheiten zurückgehalten werden.
Nachdem das Wasser die Membran passiert hat, durchläuft es eine Nachfiltrationsstufe, in der Regel ein Aktivkohlegranulatfilter. Dieser Schritt dient dazu, verbleibende Geschmacks- und Geruchsstoffe sowie Edelgase wie Chlor, CO2 und gegebenenfalls freigesetzten Sauerstoff zu entfernen. Die Aktivkohle sorgt für ein geschmacklich reines und ästhetisch ansprechendes Endprodukt.
In diesem Video widmen wir uns dem Thema der maximalen Filtrationsstufen für Umkehrosmoseanlagen. Das Video können Sie sich anschauen, wenn Sie auf das Vorschaubild klicken, oder unter folgendem Link auf unserem Youtube-Kanal https://youtu.be/HM_Ie-xhs00.
Zusätzliche Filtrationsstufen: Notwendigkeit oder Übertreibung?
Die Frage der Re-Mineralisierung von Wasser nach einer Umkehrosmosebehandlung ist ein Thema, das regelmäßig Diskussionen und manchmal auch Verwirrung unter Verbrauchern hervorruft. Viele Menschen sind besorgt, dass die Entfernung von Mineralien aus dem Wasser – ein Nebeneffekt des Umkehrosmoseprozesses – negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Diese Sorge führt dazu, dass einige Hersteller von Umkehrosmoseanlagen zusätzliche Filtrationsstufen wie Re-Mineralisierungsfilter anbieten, die dem gereinigten Wasser Mineralien wieder zuführen sollen. Doch ist diese Re-Mineralisierung wirklich notwendig, oder handelt es sich um eine Übertreibung?
Verständnis der Rolle von Mineralien im Wasser
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass der menschliche Körper in der Tat Mineralien benötigt, um gesund zu funktionieren. Diese essentiellen Mineralien umfassen Calcium, Magnesium, Kalium und andere Spurenelemente, die in vielen Lebensmitteln und teilweise auch im Trinkwasser vorkommen. Die Annahme, dass Trinkwasser eine signifikante Quelle dieser Mineralien sein muss, ist jedoch ein weitverbreitetes Missverständnis. In Wirklichkeit trägt die Nahrung, die wir essen, wesentlich mehr zur täglichen Mineralienaufnahme bei als das Wasser, das wir trinken.
Re-Mineralisierung: Eine Frage der Notwendigkeit
Der Prozess der Umkehrosmose entfernt effektiv eine Vielzahl von Verunreinigungen aus dem Wasser, einschließlich Schwermetalle, Bakterien und Viren, sowie gelöste Feststoffe. Dabei werden auch natürliche Mineralien entfernt, was zu dem oft als „weich“ beschriebenen Geschmack des Wassers führt. Die Re-Mineralisierung zielt darauf ab, diesem „weichen“ Wasser Mineralien hinzuzufügen, um den Geschmack zu verbessern und mögliche gesundheitliche Bedenken anzugehen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Notwendigkeit einer Re-Mineralisierung stark von den individuellen Ernährungsgewohnheiten und dem spezifischen gesundheitlichen Kontext abhängt. Für die meisten Menschen, die eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und anderen mineralienreichen Lebensmitteln zu sich nehmen, ist die zusätzliche Mineralienaufnahme durch Wasser nicht notwendig. Darüber hinaus ist die Qualität und Quantität der durch Re-Mineralisierungsfilter zugeführten Mineralien oft unklar und kann variieren, was die Vorhersagbarkeit ihres Nutzens erschwert.
Die Bedeutung von Sedimentfiltern
Vor der Umkehrosmosemembran spielen Sedimentfilter eine kritische Rolle, indem sie größere Partikel und Schwebstoffe aus dem Wasser entfernen. Diese Filter, oft aus Polypropylen-Schaum gefertigt, sind in der Lage, Partikel bis zu einer Größe von 5 Mikrometern zuverlässig zu filtern. Ihre Effektivität ist nicht nur für den Schutz der empfindlichen Umkehrosmosemembran entscheidend, sondern auch für die Aufrechterhaltung eines konstanten Wasserflusses durch die Anlage.
Die Kontroverse um Sedimentfilter mit Silberionen
Einige Sedimentfilter sind mit Silberionen behandelt, um ihre antibakterielle Wirkung zu verstärken. Diese Filtertypen sind jedoch in Europa für den Einsatz im Trinkwasserbereich verboten, da die Silberionen nicht selektiv agieren und potenziell nützliche Bakterien im menschlichen Darm zerstören und ihn schädigen können. Ihre Wirkungsweise ist vergleichbar mit der von Antibiotika, was zu einem unerwünschten Einfluss auf die Darmgesundheit führen kann. Diese Information unterstreicht die Bedeutung der Auswahl sicherer und gesundheitsverträglicher Materialien bei der Wasseraufbereitung.
Feinheiten der Aktivkohlefiltration: Granulat vs. Block
Ein wesentliches Element der Nachfiltration in Umkehrosmoseanlagen ist die Verwendung von Aktivkohle, die in zwei Hauptformen vorliegt: als Granulat und als Block. Beide Formen haben ihre spezifischen Vorteile und Einsatzgebiete, die je nach den Anforderungen an die Wasserqualität und die Anlagenspezifikationen variieren können.
Aktivkohlegranulat wird bevorzugt, um Gase aus dem Wasser zu filtern, da seine gebrochene Form eine größere Oberfläche bietet. Diese größere Oberfläche ermöglicht eine effizientere Adsorption von Gasen wie Chlor, CO2 und möglicherweise während des Umkehrosmoseprozesses freigesetztem Sauerstoff. Aktivkohlegranulat ist besonders wirksam in der Endstufe der Filtration, um sicherzustellen, dass das Wasser frei von Gerüchen und Geschmacksbeeinträchtigungen ist.
Im Gegensatz dazu wird der Aktivkohleblock häufig eingesetzt, um sowohl gelöste Stoffe als auch Schwebepartikel zu entfernen. Der Block bietet den Vorteil einer gleichmäßigeren Filtration, kann jedoch den Wasserdruck in der Anlage reduzieren. Diese Druckreduzierung ist ein wichtiger Faktor, der bei der Integration in Umkehrosmosesysteme berücksichtigt werden muss, insbesondere weil ein zu niedriger Druck die Effizienz der Membranfiltration beeinträchtigen kann.
Weitere Informationen zur Aktivkohle finden Sie hier in unserem Beitrag "Wo liegt der Unterschied zwischen Aktivkohlegranulat und Aktivkohleblock in Wasserfitlern?"
Fazit
Die Umkehrosmose ist eine hochwirksame Methode zur Wasseraufbereitung, die bei richtiger Anwendung und Wartung hervorragende Ergebnisse liefert. Eine effektive Umkehrosmoseanlage benötigt nicht unbedingt eine Vielzahl von Filtrationsstufen. Die Schlüsselkomponenten – ein Sedimentvorfilter, die Umkehrosmosemembran und ein Aktivkohlenachfilter – sind völlig ausreichend, um sauberes und sicheres Trinkwasser zu gewährleisten.
Zusätzliche Filter sollten basierend auf spezifischen Wasserqualitätsanforderungen und persönlichen Vorlieben sorgfältig ausgewählt werden. Letztendlich ist die Qualität des Endprodukts – reines, sicheres Trinkwasser – das wichtigste Ziel jeder Wasseraufbereitungsanlage.
VISION AQUA® Umkehrosmoseanlagen und Wasserfilter
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