Tausende Haushalte müssen ihr Trinkwasser abkochen

In mehreren Gemeinden im Landkreis Augsburg und im Kreis Donau-Ries müssen tausende Haushalte ihr Trinkwasser abkochen.

Das Gesundheitsamt Augsburg hat in mehreren Gemeinden coliforme Keime im Trinkwasser festgestellt. Betroffen sind rund 3.500 Haushalte, was etwa 10.000 Menschen in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf sowie in einigen Ortsteilen der Gemeinden Meitingen und Mertingen betrifft.

Die betroffenen Gebiete

Das Abkochgebot gilt für die Gemeinden Allmannshofen, Ehingen, Ellgau, Kühlenthal, Nordendorf und Westendorf, sowie für Druisheim (ein Ortsteil von Mertingen) und die Meitinger Ortsteile Ostendorf und Waltershofen. Das Wasserleitungsnetz dieser Gebiete wird vom Zweckverband zur Wasserversorgung der Schmuttergruppe (WZV) versorgt.

Die Information über das Abkochgebot verbreitete sich schnell über Newsletter, Apps und WhatsApp-Kanäle der betroffenen Gemeinden sowie über die Webseiten des WZV und der Verwaltungsgemeinschaft. Ehrenamtliche Helfer, darunter viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, informierten zusätzlich die Bürgerinnen und Bürger mit Handzetteln.

Was bedeutet das im Alltag?

Für den täglichen Gebrauch muss das Trinkwasser sprudelnd aufgekocht werden. Dies gilt für die Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zum Zähneputzen. Zum Duschen oder Händewaschen kann das Wasser in Kombination mit Seife ohne vorheriges Abkochen genutzt werden, sollte aber nicht in offene Wunden gelangen.

Mögliche Ursachen und Maßnahmen

Steffen Richter, der Vorsitzende des WZV, weist darauf hin, dass ein Zusammenhang mit den jüngsten Hochwasserereignissen nicht ausgeschlossen werden kann. Aktuell wird die Ursache der Verunreinigung untersucht, und die Leitungen in allen betroffenen Ortschaften wurden bereits gespült. Neue Proben werden am Montag genommen und die Ergebnisse bis Dienstagnachmittag erwartet.

Die Abkochanordnung bleibt bestehen, bis die Behörde sie aufhebt. Eine Prognose über die Dauer der Maßnahme ist derzeit noch nicht möglich. Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden weiterhin über die aktuellen Entwicklungen informiert.

Notfallmaßnahmen für Veranstaltungen

Der Johannimarkt in Holzen, der am Wochenende stattfindet, wird trotzdem abgehalten. Dank der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Brauerei Schwarzbräu wird geprüftes Wasser aus einem anderen Verbandsgebiet bereitgestellt, um den Schankbetrieb unabhängig von der lokalen Wasserqualität sicherzustellen.

Bleiben Sie informiert und handeln Sie vorsichtig, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.