Haushamer müssen Trinkwasser abkochen
In Hausham wurde eine Trinkwasserverunreinigung entdeckt, möglicherweise verursacht durch das Hochwasser Anfang Juni.
Die Bewohner von Hausham wurden am späten Freitagabend über eine dringende Maßnahme informiert: Ab sofort muss das Trinkwasser abgekocht werden. Grund dafür sind coliforme Keime, die bei mikrobiologischen Untersuchungen gefunden wurden. Fast genau zwei Jahre nach dem letzten Vorfall dieser Art steht Hausham erneut vor einer Trinkwasserproblematik. Damals dauerte es über drei Monate, bis die Chlorung des Wassers aufgehoben werden konnte.
Vermutlich liegt die Ursache für die Verunreinigung im Hochwasser Anfang Juni. Nach dem Bekanntwerden der Keimbelastung wurde der Brunnen III sofort vom Netz genommen und gründlich gespült. Leider wurden auch im Brunnen I coliforme Keime entdeckt. Zwar ist die genaue Ursache noch nicht bestätigt, doch es gibt starke Hinweise auf das Hochwasser als Auslöser.
Die Gemeinde hat klare Anweisungen an die Bürger: Das Wasser aus dem Leitungsnetz darf nur in abgekochtem Zustand für den direkten Konsum, die Zubereitung von Speisen und Getränken, die Reinigung von Lebensmitteln (wie Salat und Gemüse) und das Spülen von Küchengeräten verwendet werden.
Hochwasser wohl Ursache für Keime
Es gibt inzwischen positive Entwicklungen hinsichtlich der Trinkwasserverunreinigung in Hausham. Bürgermeister Jens Zangenfeind teilte mit, dass aktuelle Proben eine deutlich reduzierte Keimbelastung zeigen. Die Werte sind nur noch ein Bruchteil der initialen Messungen und lagen von Anfang an im niedrigen Bereich. Daher besteht die Hoffnung, dass auf eine Chlorung des Wassers verzichtet werden kann, da das Gesundheitsamt dies bisher nicht angeordnet hat.
Zangenfeind hob hervor, dass der Verzicht auf Chlor vorteilhaft sei: Ähnlich wie Antibiotika im menschlichen Körper zerstört Chlor auch nützliche Mikroorganismen im Wasser. Dies könnte den schützenden Biofilm an den Rohrinnenseiten schädigen und im schlimmsten Fall weitere Keime freisetzen. Ein ähnliches Problem trat vor zwei Jahren nach einer Chlorung auf, was zu einer erneuten Belastung führte.
Der Bürgermeister hält es für sehr wahrscheinlich, dass die aktuelle Verunreinigung durch das Hochwasser nach dem Starkregen am 3. Juni verursacht wurde. Das Gesundheitsamt hatte die Gemeinden auf diese Gefahr in den Wasserschutzzonen eins und zwei hingewiesen. Bei den regelmäßigen Proben im Zusammenhang mit dem Einbau einer neuen Entlüftungsanlage am Haushamer Wasserwerk wurde die Belastung festgestellt. Teile des Schutzgebiets standen beim Unwetter unter Wasser, was die Keimbelastung erklären könnte.
Sollte die Verunreinigung ohne Chlorung beseitigt werden können, könnte die Abkochverfügung bald aufgehoben werden. Im Vergleich zu Miesbach und Fischbachau wäre Hausham somit glimpflich davongekommen.
Die Gemeinde wird die Bürger umgehend informieren, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
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