Abkochgebot in Biessenhofen
Wegen bakterieller Verunreinigungen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner von Biessenhofen das Wasser abkochen.
Die Gemeinde Biessenhofen im Ostallgäu steht derzeit vor einem ernsten Problem: Das Trinkwasser ist mit gefährlichen Keimen belastet. Am Freitagvormittag gab die Gemeindeverwaltung bekannt, dass das Trinkwasser vor dem Gebrauch abgekocht werden muss, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Hintergrund und Ursachen
Nach Angaben von Bürgermeister Wolfgang Eurisch wurden am Mittwoch Wasserproben entnommen, deren Auswertung am Freitag ergab, dass das Trinkwasser bakterielle Verunreinigungen aufweist. Diese beinhalten coliforme Keime und E. coli Bakterien. Coliforme Keime sind weit verbreitete Bakterien, die in der Natur, im Boden, Wasser und im Darm von Menschen und Tieren vorkommen. Einige Formen von E. coli können Durchfallerkrankungen verursachen und sind somit eine erhebliche Gesundheitsgefahr.
Eurisch vermutet, dass der wiederholte Starkregen in Kombination mit einem hohen Grundwasserspiegel dazu geführt hat, dass die Keime ins Trinkwassersystem gelangten.
Wichtige Verhaltensregeln für die Bewohner
Das Gesundheitsamt hat klare Anweisungen herausgegeben, die von allen Bewohnern strikt befolgt werden sollten:
- Trinken Sie Leitungswasser nur nach vorherigem Abkochen.
- Lassen Sie das Wasser sprudelnd aufkochen und dann mindestens zehn Minuten lang abkühlen.
- Nutzen Sie abgekochtes Wasser zum Zähneputzen, zur Zubereitung von Nahrung und zur Reinigung offener Wunden.
- Für die Toilettenspülung und andere Zwecke kann das Leitungswasser wie gewohnt verwendet werden.
Betroffene Gebiete und Informationsquellen
Das Abkochgebot gilt für die gesamte Gemeinde Biessenhofen einschließlich der Ortsteile Ebenhofen, Hörmanshofen und Altdorf sowie die Weiler Kreen und Weiß. Ausgenommen sind lediglich einige landwirtschaftliche Höfe, die an die Kaufbeurer Trinkwasserversorgung angeschlossen sind oder über eigene Quellen verfügen.
Die Gemeindeverwaltung bittet die Bewohner, diese Information an ihre Nachbarn weiterzugeben. Die Freiwillige Feuerwehr verteilt zudem Handzettel, um sicherzustellen, dass alle informiert sind. Fragen werden unter der Rufnummer 08341 / 9365-0 beantwortet. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gemeinde: www.biessenhofen.de.
Ähnliche Vorfälle in der Region
Derartige Vorfälle sind nicht neu in der Region. So musste beispielsweise im nahegelegenen Obergünzburg das Trinkwasser mehrere Wochen lang abgekocht werden, ebenfalls aufgrund bakterieller Verunreinigungen durch Starkregen. Auch im Landkreis Lindau kam es nach heftigem Regen zu Verunreinigungen des Trinkwassers, die eine Chlorung erforderlich machten.
Über Biessenhofen
Biessenhofen ist eine idyllische Gemeinde im Ostallgäu, südlich von Kaufbeuren, mit rund 4300 Einwohnern. Der größte Arbeitgeber vor Ort ist das Nestlé-Werk. Die Trinkwasserversorgung erfolgt aus zwei Brunnen westlich von Altdorf.
Die Gemeinde arbeitet derzeit intensiv daran, die Trinkwasserqualität wiederherzustellen und wird die Bevölkerung weiterhin über aktuelle Entwicklungen informieren.
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